Pflege von Zitruspflanzen – Die top 5 Faktoren für gesunde und starke Pflanzen.

Pflege von Zitruspflanzen – Die wichtigsten Faktoren sind Wasser, Nährstoffe, Licht, Schnitt und Überwinterung

Hach hab ich mich dumm gefühlt, als eine Pflanze nach der anderen einging. Aber auch ich konnte durch meine Fehler dazulernen und habe mich dadurch nicht zurückwerfen lassen. “Fehler sind da, um Sie zu machen sage ich immer. Man muss nur daraus lernen.” sagte meine Mutter stets. Die Pflege von Zitruspflanzen ist eigentlich nicht schwer man sollte nur gewisse Fehler vermeiden, damit man auch gesunde und kräftige Pflanzen erhält. Nur dann entfaltet die Zitruspflanze ihr wahres Potenzial beim Geschmack der Früchte.


Pflege von Zitruspflanzen Lesson 1 – die Bewässerung

“Viel hilft viel” ist hier leider nicht die Devise. Das habe ich schmerzlich an meiner Orange erlebt. Es war Wunderschönes Bäumchen und im Winter als ich Sie reingeholt habe, verlor Sie nach und nach die Blätter. Und ich dachte. Gut gewässert ist sie.. Ja zu viel des Guten. Im Winter fahren die Pflanzen den Stoffwechsel auf ein Minimum herunter und verdunsten damit kaum Wasser. Das Resultat war Wurzelfäule und damit starb der Baum nach und nach. Rettungsversuche mit Umtopfen und Wurzeln spülen blieben ebenfalls erfolglos. Die Abhilfe hat hier ein einfaches Bodenfeuchtigkeitsmessgerät gebracht. Damit kann man auch in tieferen Schichten die Feuchtigkeit messen und erst gießen, wenn dies wieder von Nöten ist. Hier kommt dazu, dass Zitrus oft aufgrund der Unterlage eine zickige Pflanze ist, was “feuchte Füße” anbelangt. Somit sind Zitruspflanzen lieber auf der trockenen Seite des Pflanzenlebens unterwegs.

Abhilfe 1 – Der Fingertest

Dazu nimmst du einfach deinen Zeigefinger und steckst ihn in die Erde. Wenn dann zwei bis 3 – 5cm trocken sind, solltest du den Boden durchdringend Gießen.

Abhilfe 2 – ein Bodenfeuchtigkeitsmessgerät

Diese gibt es in Vielzahl bei Amazon oder einige ausgewählte und von uns getestete Bodenfeuchtigkeitsmessgeräte. Preislich reicht die Spanne von 10 – 100€, je nachdem welche man Funktionen man sich außerdem wünscht. Das sind dann jedoch oft schon Kombigeräte mit Digitalanzeige. Bei mir reichten für die Anfänge die einfachen Geräte für 10€.


Pflege von Zitruspflanzen Lesson 2 – die Überwinterung

Auf das Gleichgewicht kommt es an! Als meine Orange all Ihre Blätter verlor, beschäftigte ich mich das erste mal mit der korrekten Überwinterung der Pflanzen. Auf der Recherche nach der korrekten Pflege von Zitruspflanzen stellte ich fest, dass hier die Faktoren Licht und Temperatur im Gleichgewicht sein müssen, damit Ihre Zitruspflanze gut durch den Winter kommt. Die Pflanzen halten, je nach verwendeter Unterlage und Sorte, auch einmal kurzfristig Minusgrade aus (etwa -4 bis -8). Prinzipiell gilt, je wärmer die Umgebung, umso mehr Lichtbedarf haben diese Pflanzen.

Wir verwenden bei unseren Cocktailbäumen die Sorte “Citrus aurantium” oder zu deutsch “Bitterorange” als Unterlage. Diese hat sich sehr bewährt, da Sie die Eigenschaft besitzt mit allen Sorten kompatibel zu sein. Außerdem ist Sie bedingt frostresistent und hält kurzfristig Temperaturen von -4°C aus.

Man sollte bei der Überwinterung prinzipiell wie folgt trennen. Beide Methoden bieten dabei gleiche Vorteile.

kühle Überwinterung

Die kühle Überwinterung sollte bei etwa bei Bedingungen von um die 4°C gemacht werden. Das ist der optimale Temperaturbereich bei geringerem Bedarf an Licht für die Pflanze. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Gewächshaus, eine Garage mit großem Fenster oder ein kleiner Pavillion mit vielen Fenstern. Man kann sich mit einer kleinen Heizung und Thermostat behelfen, damit man die Temperatur über dem Nullpunkthält, wenn der Winter einmal extrem hart ist.

warme Überwinterung

Die warme Überwinterung sollte bei Bedingungen von um die 21°C Raumtemperatur vollzogen werden. Achten Sie darauf oft genug zu lüften oder benutzen Sie einen Luftbefeuchter, denn die trockene Räume mögen Zitruspflanzen nicht ganz so sehr. Außerdem begünstigt die trockene Luft Schädlingsbefall. Wenn Sie kein Fenster mit ausreichend großer Fläche und Lichteinfall besitzen, empfehle ich die Hinzunahme einer Pflanzenleuchte, um eventuelle Defizite auszugleichen. Das hat mir einige Pflanzen schon gerettet. Wenn Sie auf Beleuchtung verzichten möchten, so eignet sich ein Wintergarten perfekt als Quartier für die raue Zeit.


Pflege von Zitruspflanzen Lesson 3 – Nährstoffe und Boden

Damit Zitruspflanzen in all Ihrer Pracht wachsen können, ist es wichtig sie mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Man sollte hier zwei Faktoren bedenken.

Der Boden

Da nahezu alle Zitruspflanzen heute veredelt sind, hängt der Boden in der Regel von der verwendeten Unterlage ab. Manche kommen besser mit lehmigen Böden zurecht, andere wiederum besser mit Sandigen. Wir verwenden bei unseren Bäumen einen Mix des Herstellers Florissa. Dieser ist zwar nicht billig, jedoch unserer Meinung nach der Beste Boden aufgrund der guten Durchlässigkeit, einer guten Nährstoffbalance und dem Verzicht auf Torf. Aufgrund des fehlenden Torfes muss hier jedoch ein wenig öfter gegossen werden, da der Boden dadurch etwas schneller austrocknet. Natürlich spielt hier auch noch der Ph-Wert eine Rolle. Im Sommer dünge ich mit jedem Gießvorgang, was je nach Außentemperatur und Kübelgröße alle 4-6 Tage ist. Im Winter hingegen dünge ich nur einmal im Monat, da die Pflanzen ihre Funktion herunter fahren.

richtig düngen

Hier gibt es die Möglichkeit organischen oder mineralischen Dünger zu verwenden. Organisch ist für die Bio-Bauern unter euch die beste Variante. Ihr solltet jedoch hier wirklich auf Qualität achten. Billige varianten haben bei mir Mangelerscheinungen hervorgerufen. Im Shop findet Ihr eine kleine Auswahl von uns. Wir verwenden für die unsere Pflanzen mineralischen Dünger und halten uns an die Pflegeanleitung des Herstellers. Der Name “Zitruszauber” wird diesem Dünger unserer Meinung nach gerecht. Kräftige Pflanzen, große Blätter, viele Neuaustriebe und große, leckere Früchte.


Pflege von Zitruspflanzen Lesson 4 – der Beschnitt

Mit dem richtigen Beschnitt kann eure Pflanze nochmal einen wahren Schub erhalten. Da der Großteil der Zitruspflanzen heute importiert sind, kommt es oft vor, dass diese nicht wirklich schöne Formen haben. Hier kann ein kleiner Rückschnitt helfen Neutriebe an den gewünschten Stellen zu schaffen. Die Schnitte sollten immer Schräg gemacht werden, damit kein Wasser auf der Schnittstelle verweilt, denn dies begünstigt wiederum Krankheiten. Unsere Cocktailbäume sind mit viel Liebe handgezüchtet und unschöne Exemplare versuchen wir auszusortieren (z.B. bei schwachem Wuchs). Aber auch unsere einfachen Sorten sind importiert, da wir einfach nicht die Kapazität für eure Nachfrage haben.

Ich trenne hier nach Gesundschnitt und Formschnitt.

Gesundschnitt im Frühjahr

In den Monaten März bis Mai, wenn die Temperaturen allmählich nachts über 0°C bleiben, schneide ich meine Pflanzen einmal etwas stärker als beim Formschnitt zurück. Äste, die im Jahr zuvor getragen haben, schneide ich im 30-50% zurück, damit die Krone dichter werden kann. Mir ist eine kompakte Krone einfach lieber. Außerdem schneide ich alle toten Äste weg, denn diese sind ein potenzieller Herd für Krankheiten. Der Schnitt sollte immer so erfolgen, dass die letzte Knospe, oder auch “Auge” genannt, in die gewünschte Richtung zeigt, damit Ihr Bäumchen in die gewünschte Richtung wächst. Außerdem schneide ich überkreuzende Äste weg, denn sonst “streiten” sich die einzelnen Zweige um Licht. So kann die Pflanze Ihre volle Kraft in neue Triebe und das Füllen von “Löchern” konzentrieren.

Formschnitt

Formschnitt mache ich über das ganze Jahr verteilt, wenn sich zum Beispiel sehr lange Triebe (sog. “Schosstriebe” oder “shoots”) gebildet haben und ich den Zweig in eine neue Richtung lenken möchte. Da auch immer einmal Früchte abfallen, bleiben vereinzelte Zweige stehen, welche mit der Zeit absterben. Auch diese entferne ich frühzeitig, damit die Pflanze keinen “Toten zwangsbeatmet”. Ziel des Formschnitts ist es einfach den Baum in eine schöne Form zu bringen, wie der Name schon sagt.


Pflege von Zitruspflanzen Lesson 5 – Umtopfen

Jeder Boden hat irgendwann keine Nährstoffe mehr, der Wurzelballen hat einfach keinen Platz mehr im Kübel oder allgemeine Pflegefehler verursachen pathologische Erscheinungsbilder. Dies sind Anlässe für ein Umtopfen.

Schritt 1 – Pflanze aus dem alten Topf entfernen

Zuerst holst du die Pflanze aus dem alten Gefäß. Achte dabei darauf, dass du so wenig Wurzeln wie möglich beschädigst. Bei Ton- oder Terracottatöpfen kann es vorkommen, dass die Wurzeln regelrecht am Rand festkleben. Hier kann es helfen den Topf 5 Minuten ins Wasser zu stellen, bevor man den Versuch unternimmt. Im schlimmsten Fall muss man den Topf zerstören, was bei teuren Exemplaren sehr ärgerlich ist.

Schritt 2 – alte Erde entfernen

Gerade bei importierten Containerpflanzen ist es ratsam, recht schnell um-/einzutopfen, denn diese kommen häufig mit den schweren Erden ihres Heimatlandes. Hier sollte so viel alte Erde wie möglich (etwa. 2/3) entfernt werden, bevor diese in den Topf gelangt. Versuche dabei keine Wurzeln zu entfernen, denn das schwächt die Pflanze.

Schritt 3 – das richtige neue Gefäß

Das neue Gefäß sollte mindestens 1,5x – 2x so groß im Durchmesser sein wie das Alte. Damit bietest du der Pflanze optimalen Raum zum Entfalten. Auch sollte das Gefäß etwas höher sein, damit du sie sich auch nach unten entfalten können. Ton- und Terracottatöpfe eignen sich am Besten für den Einsatz, da sie durch die poröse Struktur Sauerstoffaustausch mit den Wurzeln ermöglichen.

Schritt 4 – das eigentliche Eintopfen

Du nimmst nun dein neues Gefäß und befüllst es zuerst mit einer Drainageschicht aus (Tonkugeln, Kies oder Tonscherben). Darüber kommt die erste Schicht des neuen Substrates und zwar so hoch, dass die Pflanze auf etwa gleicher Höhe wie vorher steht im Topf. Nun platzierst du dein Bäumchen schön mittig im Topf und füllst drumherum neues Substrat nach. Danach musst du das Substrat noch in die letzten Zwischenräume bringen, indem du den Topf rüttelst oder mit einem Holzstab in die Erde “stocherst”. Fülle so viel nach, dass du noch etwa 1cm Gießrand hast. Das sollte mit durchlässiger Erde gemacht werden oder du lockerst die Erde mit Perlit auf.

Schritt 5 – Angießen

Das Angießen oder auch “Anschlämmen” mache ich in der Regel mit Regenwasser, um die Wurzel nicht zu sehr zu stressen. Gieße dabei so, dass dabei der gesamte Topf durchnässt wird. Wenn unten das Wasser abläuft, ist es genug. Drücke nun noch die Erde vorsichtig an damit letzte Lufttaschen verschwinden und die Wurzeln guten Kontakt zum neuen Substrat haben.